HIV ein Gesicht geben…

…das tun einige mutige Menschen.

Gegen das Vergessen hat das amerikanische Gesundheitsministerium nebst den Aktionen zum Welt-Aids-Tag einen weiteren Ansatz ins Leben gerufen. Die Kampagne „Faces of HIV“ soll HIV ganzjährig in das Bewußtsein der Menschen rücken. Auf der Website der Kampage steht dazu: „Jedes Jahr am 1. Dezember erinnern wir uns und gedenken der Menschen die wir verloren haben durch HIV und Aids. Schon am folgenden Tag gerät die Krankheit (respektive auch die Infizierten) so langsam in Vergessenheit, während Millionen von Menschen mit den Herausforderungen und Stigmata in Zusammenhang mit HIV zu kämpfen haben.“

Ich denke übrigens auch das dem so ist, hierzulande und anderswo. HIV und Aids sind nicht in gleichem Maße mehr im Fokus der Öffentlichkeit und der Medien. Mittlerweile sind seit dem letzten Welt-Aids-Tag rund 6 Wochen vergangen, es kamen die Weihnachtszeit und -feiertage, der Jahreswechsel, die Menschen sind abgelenkt und mit anderen Dingen beschäftigt, die Ferien sind ebenfalls vorbei und die absolute Mehrheit ist zur alltäglichen Routine zurückgekehrt. Aber Routine ist gefährlich für jeden denn man wird unaufmerksam und unachtsam die eigene Person betreffend sowie gleichgültig(-er) den anderen gegenüber.

Die oben angesprochene Kampagne hat vor einigen Monaten über einen längeren Zeitraum HIV-Positive eingeladen und sie geben ihre Geschichten zu erzählen und über ihr alltägliches Leben zu berichten. Das wurde in Form eines montalichen Journals veröffentlicht, einige davon nahmen später an Frage & Antworten – Stunden teil, daraus ist dieses Video entstanden:

An dieser Stelle möchte ich in deutscher Übersetzung daraus zitieren:

Ich bin eine Mutter – Vater – Ehefrau – Freund – Mensch – eine phänomenale und gesegnete Frau – ein Twen…

– Es ist ein Virus den deine sexuelle Orientierung nicht interessiert, deine Rasse, wieviel Geld du verdienst, wieviele Freunde du hast, ob du reich, arm, weiß, schwarz, jung, alt, schwul, hetero, männlich oder weiblich bist.

– Du solltest wissen nur weil es nicht aussieht wie du es erwartest das es trotzdem da ist.

– Alles was der Virus braucht ist einen menschlichen Wirt um sich zu reproduzieren und rate warum? Wir sind alles Menschen.

– Wir sind Menschen wie du auch.

– Ich stehe jeden Morgen auf und tue dieselben Dinge wie du auch.

– Wir sind deine Freunde, Familie, Cousinen und Cousins – wir sind alles mögliche.

– Ich liebe wie jeder andere auch.

– Mit Aids und HIV sind wir weit gekommen (Anmerk.: was Forschung, Vorbeugung, Behandlung und Therapie betrifft), aber wir müssen noch einen weiten Weg gehen.

– Niemand ist davor (grundsätzlich) gefeit sich mit HIV zu infizieren, egal wer du bist.

– Es kann jedem passieren.

Auch in unserem Land ist man mit der Kampagne „Positiv zusammen leben – aber sicher!“  zum Welt-Aids-Tag diesen Weg gegangen bzw. hat HIV ein Gesicht gegeben mit Marcel, Zübeyde, Ernst und Thomas auf Plakaten, Postkarten, Anzeigen und in einem Werbespot (Kinos sowie TV), begleitet durch eine umfangreiche Berichterstattung in den Medien (z. B. im WDR , DerWesten u.v.a.m.).

Hier ist übrigens sein eigener Videokanal bei YouTube.

Einen ganzjährigen und damit kontinuierlichen Ansatz zur Prävention um auf das Thema permanent aufmerksam zu machen gegen das Vergessen gepaart mit Identifikationsfiguren in Form von Rollenmodellen, wie z. B. ebenfalls Marcel, ist die IWWIT (Ich Weiss Was Ich Tu)- Kampagne. Das wiederum, unabhängig davon das es sich sowohl um HIV-positive sowie auch um HIV-negative Rollenmodelle handelt, verleiht ebenfalls der Botschaft ein Gesicht und macht sie dadurch besser (be-)greifbar. Wenn Ihr übrigens in die aktuellen Ausgaben der schwul-lesbischen Magazine wie z. B. Rik, Exit und Gab schaut findet Ihr Anzeigen der Rollenmodelle der IWWIT-Kampagne inkl. oben genannten Marcel.

In dem Sinne, think about!

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