Letztendlich ist sicherlich der Inhalt entscheident bei den allermeisten Dingen, allerdings kann eine ansprechende Verpackung nicht schaden und auch den schönsten Inhalt unterstreichen bzw. hervorheben. Davon abgesehen macht dann das auspacken auch mehr Spass. Wie dem auch sei, Unterwäsche tragen Männer schon seit Jahrhunderten und diese war und ist natürlich auch der Mode unterworfen im Wandel der Zeit. Die letzten einhundert Jahre veranschaulicht ein gut gemachtes Video was man(n) so drunter trug bis zum aktuellen Jahr:
…wenn eine Crowdfunding-Kampagne von Erfolg gekrönt ist.
Was zunächst recht ungewöhnlich erscheint soll mit Hilfe eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Titel „Gay Jeans“ wahr werden. Wenn die Jeans neu ist sieht sie wie eine herkömmliche Jeans aus in einem dunklen Blau. Durch das Tragen verschleißt die Hose langsam aber sicher und wechselt die ursprüngliche einheitliche Farbe hin zu allen Farben des Regenbogens, welche nach und nach zum Vorschein kommen. Nicht nur der Farbwechsel sondern auch an Stellen wo die Jeans besonders verschleißt oder beansprucht wird, sich beispielsweise oft in den Hosentaschen getragene Gegenstände abzeichnen bzw. ihre Spuren hinterlassen, sorgt das für eine zusätzlich Individualität. Diese Stellen treten nebst dem Farbwechsel zusätzlich hervor und somit wird jede Jeans zu einem Unikat. Dem kann noch durch eigene Eingriffe wie z. B. der Behandlung der Jeans mit Schmiergelpapier oder sonstigen Gegenständen nachgeholfen werden. Das Projekt als solches soll die Vielfalt (der Menschen) unterstützen und deren Akzeptanz fördern.
Wie das Ganze funktioniert und man sich das vorstellen kann erklärt dieses Video:
Bildlich gesprochen hat das etwas von einem Schmetterling. Zuerst ist die Jeans in einem eher unscheinbaren dunklem Blau und mit der Zeit entpuppt sich ein schönes Farbenspiel als wahre Identität und sie zeigt somit ihre „true colors“, sprich wahren Farben.
Nun stellen sich aber in diesem Zusammenhang einige Fragen. Woher weiß man jetzt eigentlich das diese Jeans schwul ist? Möglicherweise handelt es sich nur um eine Phase. Kann ich die Jeans davor bewahren schwul zu werden wenn ich sie nicht wasche? Das würde lediglich den Prozess nur verlangsamen. Wenn ich jetzt heterosexuell bin und die „Gay Jeans“ trage werde ich dann automatisch schwul oder lesbisch? Genauso wenig wie das Fahren eines Toyota mich zu einem Japaner macht. Wenn ich jetzt eine „Gay Jeans“ trage und „schwules Verlangen“ verspüre könnte das wohl schlicht und ergreifend daran liegen das ich schwul bin. So einfach ist das. Der geneigte Leser wird sicherlich festgestellt haben das ich mich gerade ein wenig darüber lustig mache das Projekt mit „Gay Jeans“ zu betiteln. Die grundsätzliche Idee vom Produkt als solches finde ich nicht unspannend, wenn Mann oder Frau es gerne etwas bunter mag, auch die Jeans etwas individueller durch eigenen Einsatz zu gestalten hat was. Die Intention hinter dem Projekt mag ebenfalls noch löblich sein, andererseits ist mir das dann doch etwas zu stereotypisch und klischeehaft.
In dem Sinne, zeigt Eure „wahren Farben“, wie auch immer.
…das könnte dem einen oder anderen durchaus gefallen.
Das Modelabel Dsquared2 hat für seine neue Underwear Kollektion einen Kurzfilm unter der Regie von Steven Klein produzieren lassen, welcher in schwarz/weiß gehalten mit sehr ästhetischen Bildern sowie Models gedreht wurde. Da lohnt es sich definitiv einen Blick zu riskieren:
Das in New York beheimatete zeitgenössische Ballet von Cedar Lake läßt sein Ensemble in Kooperation mit dem Underwear Label 2(X)IST auftreten. Der Creative Director des Labels suchte nach Models welche die neue Frühjahr/Sommerkollektion „Speed“ präsentieren wodurch diese Marketingidee entstand in Form einer nicht ganz alltäglichen Zusammenarbeit. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen:
In dem Sinne, Kunst ist das was man daraus macht und trifft in dem Fall auf Kommerz.
Es ist nicht so als wenn hier im Blog nicht schon diverse Videos des Underwear Labels Andrew Christian gepostet worden wären und das aus gutem Grund. Schließlich können sich die meisten Videos auch sehen lassen und die (homo-) erotische Komponente kommt oftmals nicht zu kurz, aber dieses liegt sicherlich ganz weit vorne.